Das A und O der Bierpflege ist die
regelmäßige Reinigung der Schankanlage. Die Forderung nach
strengster Hygiene im Bereich der Schankanlage, besonders der Bierleitung,
wird leider nicht immer so ernst genommen, wie sie es verdient. Dabei
können Mikrolebewesen in schier unvorstellbar kurzer Zeit zu
Biertrübungen, wenn nicht zu schlimmerem führen. Sinn jeder
Bierpflegerischen Maßnahme ist es, die Keimzahl niedrig, am besten
auf NULL, zu halten. Dies kann durch Erhöhung der Konzentration des
Reinigungsmittels oder Verlängerung der Einwirkzeit geschehen. So eine
Erhöhung kostet aber nicht nur zusätzliches Geld, sie ist auch
wegen der Korrosionsgefahr und im Hinblick auf die Abwasserverschmutzung
fragwürdig. Mikroorganismen können sich, günstige
Verhältnisse vorausgesetzt, ausserordentlich rasch vermehren. Die
Bakterien der Bierwürze z. B. haben eine Generationszeit von nur 20
min, Hefen von 1 1/2 Stunden. Nun werden nicht alle Keime rasch virulent,
manche benötigen zur Anpassung an ihre Umwelt und damit zur Vermehrung
Wochen. Trotzdem sollte man sich vor Augen halten, dass unter
günstigen Bedingungen aus einem einzigen Bierschädigendem Keim
innnerhalb von 5 Stunden 5000 werden können, nach 10 Stunden bereits 1
Million und dass nach 24 Stunden unter Umständen bereits eine Zahl von
Kleinstwesen entstanden ist, die hinter der Eins vierzehn Nullen stehen
hat. Billionen also!
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